VERGANGENHEIT UND GEGENWART UNSERES VEREINS – von Olaf Rochlitz

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40 JAHRE FSV CITY 76 SCHWEDT

Im Juni 1976 trafen sich 7 Schwedter Sportler, die bis dahin überwiegend Leichtathletik betrieben hatten, und dachten darüber nach, ob es nicht möglich wäre, eine Fußballmannschaft auf die Beine zu stellen.Die Idee wurde schon bald in die Tat umgesetzt und das damalige Centrum Warenhaus konnte als Trägerbetrieb – heute würde man Sponsor sagen – gewonnen werden.

So gründeten Gerd Reinke, Siegfried Scharmer, Manfred Höppner, Hans-Jürgen Loewe, Egbert Gammrath, Hartmut Lehmann und Dieter Krüger am 25. Juni 1976 die Betriebssportgemeinschaft Centrum Warenhaus Schwedt. In der Anfangszeit hatte der Verein 21 Mitglieder und der Spielbetrieb konnte aufgenommen werden. Zu unseren Gegnern zählten damals Mannschaften wie Fortschritt, Melioration, Kraftverkehr, Aufbau, Chemie lll, Anlagenbau, Rotation und PSV. Trainiert wurde auf dem Sportplatz im Wohnlager. Die Heimpunktspiele trugen wir auf dem Hartplatz in der Bartelsstraße aus, so wie überhaupt die meisten Spiele in Schwedt auf Hartplätzen stattfanden. Die Ergebnisse waren damals eher bescheiden und in der Regel belegte Centrum Plätze im Mittelfeld der Tabelle.

Als dann zur Wendezeit in vielen Bereichen die Frage stand: „Wie soll es weitergehen?“, fragten auch wir uns, ob wir unter den neuen Bedingungen bestehen und unsere Teilnahme am Punktspielbetrieb weiterhin absichern können oder ob eine Auflösung des Vereins unumgänglich wäre. Auf einer Versammlung in der damaligen Gaststätte „Nowopolozk“ im WK 6 fiel die Entscheidung eindeutig aus – wir machen weiter. Da das Centrum Warenhaus als Trägerbetrieb nun wegfiel, war auch ein neuer Name gefragt. Und da man uns früher schon immer City genannt hatte, sollte diese Bezeichnung nun auch im Vereinsnamen festgeschrieben werden und wir heißen seit Anfang der 90-er Jahre „FSV City 76 Schwedt e.V.“ Um das wirtschaftliche Überleben mussten wir uns fortan selbst kümmern – teils durch Mitgliedsbeiträge und teils durch Sponsoren. Besonders dem unermüdlichen Einsatz und dem organisatorischen Talent unseres Vereinspräsidenten, Gerd Reinke, der den Club scherzhaft gern als sein „Baby“ bezeichnet, sowie dem rührigen Vereinsvorstand ist es zu verdanken, dass City eine bemerkenswerte Entwicklung nahm. Im Jahr 2000 konnte City in das neu gestaltete Vereinsgebäude auf dem Gelände des Sportkomplexes im Külz-Viertel einziehen, wo auch der Trainings- und Punktspielbetrieb absolviert wird. Dank großzügiger Unterstützung durch die PCK Raffinerie GmbH ging 2003 die Flutlichtanlage auf dem dortigen Hartplatz ans Netz, sodass auch im Winterhalbjahr ein kontinuierlicher Trainingsbetrieb gewährleistet werden konnte. Als im August 2009 der neu gestaltete Bürger- und Sportpark im Külz-Viertel feierlich eröffnet wurde, konnte auch der FSV auf eine rege und konstruktive Mitwirkung an der Gestaltung der Anlage zurück blicken.

Zu den größten sportlichen Erfolgen des FSV City 76 zählen:

– 1996: die 1. Mannschaft wird Kreismeister und steigt in die Uckermarkliga auf

– 2001: die Ü35-Mannschaft wird Pokalsieger

– 2005: die 1. Mannschaft holt den Kreispokal und gewinnt den Supercup

– 2006: die 1. Mannschaft wird Kreismeister und steigt in die Landesklasse auf

– 2006: die 1. Mannschaft ist siegreich bei der Kreismeisterschaft in der Halle

– 2013: die Ü50-Mannschaft sichert sich den Kreismeistertitel

Von 2011 bis 2014 hatte City eine Frauenmannschaft und 2007 begann die systematische Nachwuchsarbeit. Heute nimmt der Verein mit Bambini, F-, E-, D-, C-, B- und A-Junioren, einer 1. und 2. Männermannschaft , sowie einer Ü35- und einer Ü50-Mannschaft am Spielbetrieb des Fußballkreises Uckermark teil. Als in den letzten Jahren auch nach Schwedt immer mehr Flüchtlinge aus den Krisengebieten dieser Welt kamen, engagierte sich auch unser Verein für die Integration ausländischer Jugendlicher. Unter dem Motto „Sport verbindet“ wurden 16 Sportler aus Afghanistan, Syrien und dem Iran in den Verein aufgenommen und bereichern inzwischen unsere 1. und 2. Männermannschaft sowie das A-Juniorenteam. Seit 2012 gibt es auf der Basis eines Kooperationsvertrages eine intensive sportliche Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich mit dem größten Verein der Stadt, dem TSV Blau-Weiß. Ebenfalls im Nachwuchsbereich arbeitet City seit zwei Jahren mit den Vereinen in Schönow und Passow zusammen. So ist es gerade dieser Bereich, der uns in diesem Jahr mit dem Kreismeistertitel der A-Junioren und dem Pokalsieg sowie den Vizemeistertitel der D-Junioren, tolle Erfolge bescherte. Während einer vom FSV City 76, dem Schwedter Verein für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose und der Astrid-Lindgren-Grundschule organisierten MS- Benefizveranstaltung zum 12. Brandenburgtag am 04. September 2010 übergab City-Kapitän Jürgen Rinkau im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und des Landtagsabgeordneten Mike Bischoff einen Scheck in Höhe der Tageseinnahmen von 3500 Euro an Professor Uwe K. Zettl, Leiter der Forschungsgruppe MS der Universität Rostock, für die Unterstützung seiner Arbeit. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass das „Urgestein“ des Schwedter Fußballs, Wolfgang Hefter, vor einigen Jahren seine sportliche Heimat in unserem Verein gefunden hat und mit seiner Erfahrung und seinem fußballerischen Können den Jüngeren stets ein Vorbild war. 2014 wurde im City-Vereinsheim im Külzviertel im Beisein vieler ehemaliger Weggefährten sein 65. Geburtstag feierlich begangen.

Auch das Feiern kommt bei City nicht zu kurz. So sind Jahresabschlussfeiern, Weihnachtsfeiern und Fahrten in die nähere und weitere Umgebung inzwischen zu festen Bestandteilen des Vereinslebens geworden. Unangefochtene Höhepunkte in dieser Beziehung waren unsere Reisen nach Lloret de Mar in Spanien 1997 – unter anderem mit einem Besuch des Nou Camp-Stadions in Barcelona – sowie nach Umag in Kroatien 2004. Neben der Teilnahme an Fußballturnieren standen dabei jeweils mehrere – mitunter auch feucht-fröhliche – Ausflüge gemeinsam mit den Spielerfrauen auf dem Programm. Im Juni 2006 gab es eine große Jubiläumsfeier zum 30. City-Geburtstag. Mehrere Fußballspiele z.B. auch ein Match der Alten Herren gegen ihre Frauen und ein umfangreiches Rahmenprogramm machten diese Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. Inzwischen sind nun schon wieder 10 Jahre vergangen und der 40. City-Geburtstag steht vor der Tür. Hatte der Verein in den Anfangsjahren noch um die 20 Mitglieder, so ist die Mitgliederzahl bis zum heutigen Tag auf 233 gestiegen und City gehört zu den größten Fußballvereinen der Uckermark. Abschließend sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön gesagt für die jahrzehntelange Unterstützung unseres Vereins – in erster Linie natürlich den sportlich Aktiven, aber auch den Spielerfrauen, den Trainern, den vielen Sponsoren, den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, den Funktionären und Schiedsrichtern des Fußballkreises Uckermark und allen, die sich in den zurück liegenden 40 Jahren mit dem FSV City 76 verbunden gefühlt haben.

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